Wie kann die Energiewende gelingen? |
veröffentlicht von V. Ammer am 5.7.2012 |
Ein Standpunkt von V. Ammer
Im Norden Deutschlands ist das größe Potential für Windkraft. Doch wie gelangt die Energie z.B. zu den Verbrauchern in Süddeutschland? Im Zuge der aktuellen Berichterstattung wird über den geplanten Ausbau des Stromnetzes berichtet und dass dieser nicht so recht in Schwung kommt.
Pfingsten 2012 lieferten die Solaranlagen in Deutschland erstmals rund 22.000 Megawatt Strom und somit mehr als 20 Atomkraftwerke. Aber was ist in den Zeiten, in denen wenig Wind weht und auch die Sonne kaum scheint? Der weitere Ausbau der Sonnen- und Windenergienutzung macht es notwendig, die natürlichen Schwankungen bei diesen beiden Energiequellen auszugleichen durch Speicherungen und durch flexible Kraftwerke. Atom- und Kohlekraftwerke sind dafür ungeeignet. Sie können nicht schnell genug reagieren. Gut geeignet sind dagegen moderne Gaskraftwerke. Doch Erdgas gehört zu den begrenzten fossilen Energieträgern und schädigt das Klima.
Eine interessante Alternative ist es, den Strom aus Windkraft zu nutzen, um aus CO2 und Wasser klimaneutrales Methangas (Erdgas) herzustellen. Erdgas lässt sich gut transportieren und vor allem auch speichern. Die dafür nötige Infrastruktur ist bereits vorhanden.
Im Gegensatz zu Strom lässt sich Methangas auch heute schon problemlos als Kraftstoff in Autos nutzen. Ein Erdgastankstellennetz ist bereits vorhanden und kann schnell ausgebaut werden. Reichweitengrenzen wie beim Elektroauto sind kein Thema.
Methan kann in modernen Gaskraftwerken und dezentralen Gas-Blockheizkraftwerken verstromt werden. Gaskraftwerke können schnell und flexibel hoch- und heruntergefahren werden und sind somit im Gegensatz zu Kohle- und Atomkraftwerken so flexibel, dass sie die Schwankungen bei der Erzeugung von Strom aus Solar- und Winderenergie ausgleichen können. Gas eignet sich bestens für eine dezentrale Stromversorgung über kleine und mittlere Blockheizkraftwerke und entlastet so die Stromnetze.
Das Problem ist, die schwarz-gelbe Regierung fördert (mit Unterstützung von rot-grün) hauptsächlich Projekte im Interesse der Großkonzerne: Unflexible Großkraftwerke in Verbindung mit einem Ausbau des überregionalen Stromnetzes. Und sie fördert Elektroautos, obwohl die Akkutechnologie aufwändig und alles andere als ressourcenschonend ist. Wieso Elektroautos, wenn es sich doch schon lange Erdgasautos bewährt haben und diese mit umweltfreundlichen Gas aus Windenergie betrieben werden können?
Eine interessante Reportage hat das ZDF gesendet in seiner Sendereihe "Planet E".