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Nationalparkdebatte

Presseschau: Besuchermagnet Nationalpark

veröffentlicht von V. Ammer am 23.6.2013
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Nationalparks Eifel und Kellerwald-Edersee ziehen Besucher an

Vertreter sprechen in Detmold über ihre Erfahrungen

VON JANA BECKMANN

Kreis Lippe. Die Effekte der Nationalparks Eifel und Kellerwald-Edersee auf die jeweilige Region sind positiv. Das haben Vertreter bei einem gut besuchten Diskussionsabend im Detmolder Kreishaus berichtet.
Henning Walter, Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel, sprach von einem Imagegewinn. Eine Untersuchung zu den regionalökonomischen Effekten des Tourismus in 2007 habe ergeben, dass 27 Prozent der insgesamt 450.000 Besucher aufgrund des Schutzgebietes gekommen seien. "Ein Nationalpark ist gerade für strukturschwache Bereiche wichtig", betonte Walter.

Nationalpark-Touristen blieben länger in der Region als andere Übernachtungsgäste (3,9 zu 2,4 Tage) und gäben mehr Geld aus. Der Brutto-Umsatz liegt laut Walter bei 8,7 Millionen Euro pro Jahr, wovon 2,8 Millionen Euro auf die Nationalpark-Touristen entfallen. Die jährlichen Personal- und Betriebskosten betragen 5,8 Millionen Euro.

Von positiven Effekten für die Gemeinde Simmerath, eine der Anrainerkommunen des Nationalparks Eifel, sprach Hubert Breuer. "Der Nationalpark ist ein Glücksfall für die Region. Es gibt so gut wie keine Kritiker mehr, der Tourismus entwickelt sich, die Gastronomie ist zufrieden", berichtete der frühere Bürgermeister. Neben den Übernachtungen stiegen auch die Besucherzahlen an den Eingangstoren zum Nationalpark. Diese bilden Informationspunkte und liegen in der Hand der Kommunen.

Da die Gemeinde keine Haushaltsmittel für das Personal hatte, führte sie eine Fremdenverkehrsabgabe für Hoteliers, Gastronomen und andere Betriebe ein. Bei den Wanderwegen habe es Einschränkungen gegeben - heute gibt es im Nationalpark 50 Prozent weniger als früher - aber im Konsens.

Manfred Bauer, Leiter des Nationalparkamtes Kellerwald-Edersee, kommt auf 200.000 Besucher pro Jahr, davon 50.000 Nationalpark-Touristen. Den 200 Arbeitsplätzen im Schutzgebiet ständen 20 in der Holzindustrie gegenüber. Seit 2004 seien 15 Millionen Euro investiert worden. Auch er sieht heute einen Konsens in seiner Region. Allerdings war der Nationalpark-Gründung in 2004 eine 18-jährige Diskussion vorausgegangen. 

Der Diskussionsabend wurde vom Kreis Lippe sowie der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW organisiert. Er war Teil des Dialogprozesses, den die rot-grüne Landesregierung gestartet hat. Weitere Veranstaltungen sollen folgen.

Quelle: Lippische Landeszeitung, 23.06.2011

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