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Nationalparkdebatte

Investitionen in die Region verzockt

veröffentlicht von V. Ammer am 3.11.2012
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Horn-Bad Meinberg sitzt auf einem Scherbenhaufen mit dem Staatsbad Meinberg, das der Landesverband los werden möchte und dem Millionengrab Industriepark, für das sich kein Investor interessiert.

In einer Pressekonferenz am 25. Oktober 2012 verkündete der vom Kreistag beauftragte Schlichter Günter Kozlowski, dass er keine realistische Erfolgsaussicht sehe, eine Gebietskulisse zum Nationalpark Teutoburger Wald zu finden. Landrat Friedel Heuwinkel verkündete daraufhin seine bisherige Rolle als Moderator im Dialogprozess ab. Kernteam- und Arbeitskreissitzungen würden bis auf Weiteres ausgesetzt, die Tauschverhandlungen zwischen dem Land NRW und dem Landesverband Lippe aber weiter geführt. So war es in der regionalen Presse und auf der Homepage des Kreises Lippe zu lesen. (vgl. www.nationalpark-teutoburgerwald-eggegebirge.de)

Diana Ammer, Stadtverordnete für DIE LINKE im Rat der Stadt Horn-Bad Meinberg nimmt dazu Stellung:

Das laut verkündete Scheitern der Nationalparkpläne bedeutet einen großen Verlust für Horn-Bad Meinberg. Die Mehrheit der Stadtverordneten im Rat trägt durch ihre Ablehnung der Einbeziehung des Hornschen Stadtwaldes in die Nationalparkkulisse daran eine große Mitverantwortung. Ebenso die eigennützige und lautstarke Ablehnung des Nationalparks durch Stephan Prinz zu Lippe, bei dessen in den Medien immer wieder ausführlich wiedergegebenen Ausführungen der Eindruck entstehen könnte, als sei der Teutoburger Wald sein persönlicher Eigentum. Die Diskussion, die von Seiten der Nationalparkgegner lautstark mit oft sachlich nicht tragfähigen Scheinargumenten hat nun seinen vorläufigen unrühmlichen Höhepunkt erreicht.

Doch was bedeutet ein Scheitern der Nationalparkpläne konkret für Horn-Bad Meinberg? Das Angebot des Landes, den Kurpark und die dortigen Veranstaltungsräume zu einem Nationalparkzentrum zu entwickeln, wäre angesichts der aktuellen Pläne des Landesverbandes, das Staatsbad abgeben zu wollen, eine enorme Chance für die Entwicklung Bad Meinbergs gewesen. Der Landesverband hat die Möglichkeit, die finanziellen Probleme im Zusammenhang mit dem Staatsbad auf höchst elegante Weise zu lösen, verspielt, indem er offensichtlich zu hoch gepokert hat. Ein Nationalparkzentrum hätte Leuchtturmwirkung gehabt und damit positive Impulse für die Tourismus- und Gesundheitsregion gesetzt. Das lädierte Image unserer Stadt als überschuldet, marode, naturfeindlich und hinterwäldlerisch hätte endlich korrigiert werden können. An anderer Stelle wird für den Industriepark Lippe ein Großinvestor verzweifelt gesucht. Mit der Nationalparkentscheidung wurde ein realer Großinvestor verprellt. Die Mehrheit der Menschen in NRW, in OWL und auch in Horn-Bad Meinberg stehen nach wie vor einem Nationalpark Teutoburger Wald positiv gegenüber.

Oft war damit argumentiert worden, wie viele Steuergelder die Einrichtung und Unterhaltung eines Nationalparks jedes Jahr kosten würden. Steuergelder, die angesichts internationaler Verpflichtungen zum Natur- und Artenschutz die Europäische Union und die Bundesrepublik Deutschland so oder so investieren werden. Wenn nicht in einen Nationalpark Teutoburger Wald, dann eben in einen anderen Nationalpark in einer anderen Region. Die Chance, zusätzliche Steuergelder aus Düsseldorf zur Förderung unserer Region zu nutzen, wird durch die Ablehnung der Nationalparkpläne verschenkt.

Es ist sehr bedauerlich, dass viele Entscheider in der Region nicht bereit waren, von den positiven Erfahrungen anderer vergleichbarer Nationalparks zu lernen. In der Region Kellerwald/Edersee ist man inzwischen froh über die positiven Impulse, die der dortige Nationalpark der Region gebracht hat, auch der touristisch lange vor sich hin dümpelnde Harz erlebt einen Aufwärtstrend durch den Nationalpark und auch in der Eiffel sind die Nationalparkkritiker längst durch die Realität eines Besseren belehrt worden. 

 

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